Wissen ist Macht: Dein Recht auf Auskunft
Das Auskunftsrecht im Alltag: Damit du weißt, wer was über dich weiß
Große Vorfreude: Der Konzertbesuch mit deinen Freund*innen steht an! Die Karten dafür hast du online bestellt und dich auch für den Newsletter des Ticketshops angemeldet. In den Tagen und Wochen nach dem Konzert stellst du dann fest, dass du neben dem Newsletter vermehrt Mails mit Werbung für Veranstaltungen und Produkte erhalten hast. „Wer sind diese Anbieter und woher haben sie meine Adresse?“, fragst du dich, denn auf so viele Werbemails hast du keine Lust.
Dein Auskunftsrecht hilft dir hier weiter: Nachdem du erfahren hast, welche deiner Daten zu welchen Zwecken genutzt werden und ob sie an andere Unternehmen weitergegeben werden, kannst du der Datenverarbeitung gegebenenfalls widersprechen oder deine Daten löschen lassen.
Unternehmen in der Pflicht: Du musst verständliche Infos zur Nutzung deiner Daten erhalten
Unternehmen, die deine Daten verarbeiten, müssen dich über diese Datenverarbeitung vorab informieren und zwar kostenlos und in klarer, einfacher Sprache. Sie müssen dich unter anderem darüber aufklären, welche Datenkategorien für welchen Zweck verarbeitet werden, wer deine Daten erhält und wie lange sie gespeichert bleiben. Außerdem muss dich ein Unternehmen informieren, wenn anhand deiner Daten automatisierte Entscheidungen getroffen werden, also zum Beispiel Profiling oder Scoring betrieben wird (lies mehr dazu hier).
Dein Auskunftsrecht: Die Basis für die Wahrnehmung vieler anderer Datenschutzrechte
Du kannst bei Unternehmen und Organisationen, sei es beim Mailanbieter oder bei der Versicherung, anfragen, ob deine Daten verarbeitet werden und gegebenenfalls Informationen dazu verlangen: Welche Daten werden verarbeitet und zu welchem Zweck? Mit welchen Empfängern werden sie geteilt, für welchen Zeitraum werden sie gespeichert und wo kommen sie überhaupt her? All diese Auskünfte müssen Datenverarbeiter dir kostenlos bereitstellen und zwar innerhalb eines Monats, nachdem dein Auskunftsersuchen sie erreicht hat. Nur wenn du mehr als eine Kopie deiner Daten benötigst, können Unternehmen dafür eine Bezahlung verlangen.
Transparenz schaffen: Deshalb sind Infos über die Verarbeitung deiner Daten so wichtig
Damit du Klarheit darüber hast, wer welche Daten weshalb über dich speichert, gibt es die Informationspflichten für Unternehmen und dein Recht auf Auskunft. Auf diese Weise kannst du dir zunächst einmal vor Augen führen, was überhaupt so alles mit deinen Daten geschieht. Außerdem kannst du nun überprüfen, ob die Daten stimmen, und dich fragen, ob du mit ihrer jeweiligen Nutzung einverstanden bist. Das Auskunftsrecht verschafft dir also auch die Informationen, die du benötigst, um dein Recht auf Berichtigung und dein Recht auf Löschung auszuüben. Kurzum: Der Informationsvorsprung, den Unternehmen dir gegenüber bislang hatten, wird mit dem Auskunftsrecht kleiner.
Ein kurzes Schreiben reicht: Die Anwendung des Auskunftsrecht ist einfach
Du musst dich nicht an Behörden oder Ämter wenden, um Auskunft zur Verarbeitung deiner Daten zu erhalten. Erster Ansprechpartner für deine Auskunftsanfragen sind immer die Datenverarbeiter selbst: Bei jedem Unternehmen kannst du nachfragen, ob und gegebenenfalls wie deine Daten verarbeitet werden. Am besten wendest du dich schriftlich an die Datenschutzbeauftragten der jeweiligen Unternehmen oder, wenn es keine gibt, an die verantwortlichen Vertreter des Unternehmens. Manche Anbieter stellen auch ein Online-Formular für solche Anfragen bereit. Nach Eingang deines Schreibens müssen Datenverarbeiter dir innerhalb eines Monats antworten.
Das Lexikon enthält weitere Infos und Quellen zu den Informationspflichten der Unternehmen und deinem Recht auf Auskunft.